Rundgang durch das Lager Bandō

7. Villenviertel „Bando Ost“

 
 

Im Laufe der Zeit zimmerten sich viele Gefangene eigene Buden und Häuschen, in denen sie ihre Dienstleistungen anboten oder auch einfach nur etwas Privatsphäre suchten. Auf diese Weise entstand das sogenannte „Villenviertel Bando Ost" (1), in dem sich z.B. das Fotoatelier von H. Geschke und die Lagertransportgesellschaft befand (2). Letztere unterhielt ein eigenes Pferd, mit dem z.B. im August 1918 das Handgepäck der neu dazukommenden Gefangenen aus Kurume von der Bahnstation in Ikenotani bis ins Lager transportiert wurde (3). Die verschiedenen Viertel im Lager hatten eigene Bürgermeister. Wie man der Beschreibung der Bürgermeisterwahl in „Bando Ost" in der „Baracke" entnehmen kann, setzte sich im Juni 1918  Karl (auch: Carl) Haack mit 44 zu 22 Stimmen gegen Heinrich Thies durch (4). Vom Wahlkampf ist auch ein Foto erhalten:

 
 
 

(1) Fremdenführer durch das Kriegsgefangenenlager Bando, Japan. 1918, S. 9
(2) Fremdenführer durch das Kriegsgefangenenlager Bando, Japan. 1918, S. 9-10
(3) Die Baracke Bd. 2, No. 20 (46) 11. August 1918, S. 534
(4) Die Baracke Bd. 2, No. 15 (41), 7. Juli 1918, S. 403-405