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Ausstellung für Bildkunst und Handfertigkeit
Ausstellungsgelände mit Vergnügungspark
Am 8. März 1918 wurde die Ausstellung schließlich durch eine kurze Ansprache des Veranstalters Stecher und „einen flotten Marsch der Kapelle Schulz eröffnet" (1). Nachdem es zunächst so ausgesehen hatte, als ob die Ausstellung mangels Beteiligung nicht zustande kommen würde, verzeichnete der Katalog und Führer schließlich rund 450 Gegenstände und die Ausstellung wurde ein voller Erfolg. Da das Gelände des Kōkaidō nicht ausreichte, wurde der danebenliegende Tempel Ryōzenji (auf dem Lageplan fälschlich als „Oasa Tempel" bezeichnet und in den Lagerpublikationen „Reisanji" genannt) ebenfalls miteinbezogen.
Neben den eigentlichen Ausstellungsräumen gab es einen Vergnügungspark mit Schießbude, Hau den Lukas, Wurfspielen und einer amüsanten „Anthropologisch-ethnologische Sonderausstellung aus dem Jahre 4918" (2). Die Lagergarküche, die Zuckerbäcker Steppan und Thron sowie die Konditorei „Geba" sorgten für das leibliche Wohl der Besucher (3). Dabei wurde die Garküche bei der Abstimmung über den Lagerpreis auch mit einer Stimme „für die guten Bratwürste" (4) bedacht, obwohl diese gar nicht zu Wahl standen. Im Kaffee-Garten neben der Tempel-Haupthalle konnte man es sich schmecken lassen und den Klängen der Lager-Orchester lauschen (5). Auch japanische Händler boten ihre Waren an und in einem Nebengebäude des Tempels gab es zusätzlich eine japanische Ausstellung. Spezielle Ausstellungspostkarten waren zu 3 sen das Stück erhältlich und durften von den Gefangenen zunächst gestaffelt nach ihrem Rang in unterschiedlicher Zahl verschickt werden (6). Diese Regelung wurde jedoch später aufgehoben und jeder durfte beliebig viele Karten verschicken (7).
Das Engel-Orchester vor der Haupthalle des Tempels. Foto aus Besitz des Deutschen Hauses Naruto, Negativ-Nr. 15-45
Buden im Vergnügungspark. Foto aus Besitz des Deutschen Hauses Naruto, Negativ-Nr. 38-36
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