Verpflegung
Ausflüge
„Fischräucherei“. Muttelsee, Willy. Karl Bähr. Nachtrag zu 4 1/2 Jahre hinterm Stacheldraht. Bando: Kriegsgefangenenlager, 1919, o.S., im Besitz des Deutschen Hauses Naruto
Als 1919 die Vorschriften gelockert und zahlreiche Tagesausflüge z.B. nach Kushiki an den Strand unternommen wurden, nahmen die Küchen 1 und 2 auch Vorbestellungen auf Bratwürste, Wiener Würstchen und Kartoffelsalat entgegen, die dann am Strand erhältlich waren (1). Im Oktober/November 1919 konnte man für die Ausflüge auch Frühstück, Kaffee und Kuchen bei Raithel und Merchel bestellen (2). An den Lagerplätzen herrschte Volksfeststimmung, und Japaner und Deutsche mischten sich untereinander, wie einer Beschreibung des Himmelfahrtsausfluges 1919 zu entnehmen ist: „Bald herrschte am Strande und auf der schattigen Uferstraße ein reges Leben. ... Japanische Höker hatten ihre Verkaufsstände aufgeschlagen und machten gute Geschäfte. In winzigen Kesseln dampfte das Kaffeewasser. Ein Ableger der Geba lockte zahlreiche deutsche und japanische Käufer an, und um unsere Kantinen drängte sich eine hungrige und durstige Kundschaft. Wie strahlte das Gesicht eines Bierriechers, der eine programmwidrige ‚Eiskalte’ ergattert hatte. Die Bevölkerung war von weither gekommen, selbst mit Booten über das Wasser und nahm regen Anteil an unserem Tun, versuchte unseren Kaffee und Kuchen, unsere Würstchen usw." (3)
„Genießer“. Muttelsee, Willy. Karl Bähr. Nachtrag zu 4 1/2 Jahre hinterm Stacheldraht. Bando: Kriegsgefangenenlager, 1919, o.S., im Besitz des Deutschen Hauses Naruto
Einer anderen Ausflugsbeschreibung zufolge umfasste das Angebot der japanischen Händler „Kübel mit Brunnenwasser, die aus dem Dorf an den Strand geschleppt werden, Körbe mit Früchten, Eiern, Mineralwasser, Bier, Kuchen, Fischen, Matten und Strohsandalen" (4). Gerne kauften die Gefangenen bei den japanischen Händlern Fische und brieten diese am Strand: „Weiterhin hockt jemand am Feuer und ‚schmirgelt’ in der mitgebrachten Pfanne einen soeben erstandenen Fische, wobei er in einer Anzahl japanischer Hausfrauen aufmerksame Zuschauer hat, die wahrscheinlich hoffen ein neues Rezept zu ergattern." (5)
„Frühstück beim Ausflug“. Muttelsee, Willy. Karl Bähr. Nachtrag zu 4 1/2 Jahre hinterm Stacheldraht. Bando: Kriegsgefangenenlager, 1919, o.S., im Besitz des Deutschen Hauses Naruto
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