Ausstellung für Bildkunst und Handfertigkeit in Zitaten

Theater

 
 

Beim Betreten des dem Theater (lobende Anerkennung) reservierten Raumes kommen uns wieder viele frohe und genußreiche Stunden, die wir der ausstellenden Theatergruppe verdanken, in Erinnerung. Alte Bekannte begrüßen uns in den Kostümen von ‚Peter Squenz’, und ‚Minna von Barnhelm’, ‚Just’, ‚Lady Katogan’ und andere mehr.
Man kann nur immer wieder staunen, daß ohne weibliche Hilfe, ja auch ohne gelernte Schneider, etwas derartiges geleistet ist. Kleine puppenartig ausgeführte Nachbildungen von einzelnen Zimmern der verschiedenen Aufführungen geben dem von auswärts kommenden Besucher einen ungefähren Begriff, daß die Göttin Thalia auch bei uns im Lager ganz wohnlich – jedenfalls bedeutend wohnlicher als wir armen Kriegsgefangenen selbst – untergebracht ist. Außer den Theaterkostümen und Requisiten ist von einem unserer bewährten Lagerkünstler ein Marionettentheater (sehr gute Leistung) aufgestellt, dessen Aufführungen wir hoffentlich bald im Lager selbst genießen werden können. Auf die mit künstlerischem Geschick hergestellten Puppenköpfe sei besonders hingewiesen.

 

Im Hintergrund das Marionettentheater. Foto aus Besitz des Deutschen Hauses Naruto, Negativ-Nr. 52-37

 
 

Volltext aus: Die Baracke Bd. 1, No. 25, 17. März 1918, S. 3-42 = 543-582